Constellation (Rezension)


Allgemeines

Titel: Constellation - Gegen alle Sterne
Autorin: Claudia Gray
Preis: 18,00€
Format: Hardcover
Verlag: cbj
Erscheinungsdatum: 
Seiten: 512
ISBN 978-3-570-17439-5

Klappentext

Er ist programmiert, sie zu töten.
Sie ist bereit, ihn zu vernichten.
Bis sie sich näher kommen als gedacht...

Noemi ist bereit zu sterben, um ihren Planeten gegen die Erde zu verteidigen. Als sie in einem verlassenen Raumschiff Raumschiff nach Hilfe für ihre schwer verletzte Freundin sucht, trifft sie auf Abel, die perfekteste künstliche Intelligenz, die je entwickelt wurde. Er ist programmiert, sie zu töten. Gleichzeitig muss Abel dem ranghöchsten Menschen an Bord gehorchen. So gelingt es Noemi, ihm das Geheimnis zu entlocken, das ihren Planeten retten kann. Dafür müsste sie Abel zerstören. Doch Abel sieht nicht nur aus wie ein Mensch aus Fleisch und Blut. Je näher sie die beide auf der lebensgefährlichen Mission kommen, desto klarer wird Noemi: Er fühlt auch wie ein Mensch. Bald steht er längst nicht mehr nur aus programmierten Gründen zu ihr. Aber ist er wirklich frei, alles für sie zu tun?

Meine Meinung

Vorab ein großes Dankeschön an den Verlag und an das Bloggerportal für das kostenlose Rezensionsexemplar!
Als ich kurz zuvor mal wieder im Buchladen stöberte, sprach mich dieses Buch sofort an - auf den ersten Blick aber wohl noch mehr mit dem Cover als mit dem Inhalt. Es passt einfach super zu der Geschichte selbst und ist ein wahres Schmuckstück im Regal.

Nun aber zum Buch:
Wer hätte, neben mir, nicht auch eine typische Liebesgeschichte mit Fantasy-Elementen erwartet, in der anfängliche Feinde sich doch verlieben, obwohl es ihnen überhaupt nicht in der Natur liegt?
Nun ja, das war wohl der erste Punkt, der mich sowohl überraschte und gleichzeitig auch begeisterte, denn es war eben nicht eine dieser Standardgeschichten.
Bereits auf den ersten Seiten musste ich Noemi Vidal bewundern, selbst, wenn ich es nicht gewollt hätte. Nichts lag ihr mehr am Herzen als ihren eigenen Planeten in Sicherheit zu wissen, sogar dann, wenn es ihr eigenes Leben kosten würde. Dieser Mut und die Opferbreitschaft berührten mich sehr, besonders, weil sich diese beiden Dinge das ganze Buch lang nicht veränderten.
Zuvor hatte ich kaum Bücher gelesen, in denen künstliche Intelligenzen vorkamen. Man könnte auch sagen: nie. Deswegen war der andere Hauptcharakter der Geschichte namens Abel etwas ganz Neues für mich. Auch wenn er grob gesagt eine "Maschine" war, konnte ich ihn mir beim besten Willen nicht so vorstellen. Aufgrund der Beschreibung seines menschlichen Aussehens und seiner Art, zu reden und - vor allem - zu fühlen - war er für mich immer wie ein hochintelligenter Mensch und nie eine technische Erfindung. (Erneut bestärkt wurde diese Vorstellung dadurch, dass ich etwas später "Illuminae" gelesen hatte und da war die künstliche Intelligenz ja nochmal etwas völlig Anderes...)

Durch die beiden toll gewählten Hauptpersonen hat Claudia Gray eine gute Basis erschaffen.
Abel und Noemi machen sich auf eine lebensgefährliche Reise, die durch das halbe Universum führt und erleben ein actionreiches Ereignis nach dem anderen. Die Spannung wurde größtenteils gehalten und an den anderen Stellen, an denen sie schwächer wurde, einfach durch lustige Konversationen ersetzt. Vor allem Abel machte es so witzig, da er unbewusst Dinge sagte, die entweder dreißig Jahre veraltet oder mit so trockenem Humor ummantelt waren, dass selbst ich einen Moment zum Verstehen benötigte. Aber genau das machte ihn und die Geschichte charmant.
Ebenso fasziniert war ich von der politischen Sichtweise, die mir völlig neu war. In diesem Fall war unsere Erde die "böse Seite" des Geschehens und die wenigen anderen Planeten durchliefen die Komplikationen und Probleme nur wegen ihr. So wurde mir schnell klar, wie die Gesamtsituation aussah und ich muss zugeben, ich war etwas fassungslos, als mir klar wurde, wie schnell es genau so in der Zukunft aussehen könnte.

Die Geschichte wurde sowohl aus Abels als auch von Noemis Sichtweisen erzählt. Wäre es nur auf eine beschränkt worden, hätte mir definitiv etwas gefehlt. Schwierig zu sagen, ob ich eine der Sichten lieber mochte, denn beide waren großartig.

Mein allerliebster Punkt an diesem Buch, den ich bis zum Ende ausgezeichnet fand, war die eine Frage, die sich alle stellten:
Ist Abel tatsächlich menschlich oder letzten Endes doch nur eine Maschine?
Eine Antwort darauf zu finden, war wirklich schwer, und ob es sie überhaupt gibt, weiß ich immer noch nicht. Je weiter ich im Buch vorgedrungen war, desto menschlicher erschien er mir. Andererseits gab es bestimmte Situationen, in denen man überdeutlich bemerkte, dass Abel ursprünglich nur programmiert wurde. 

Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass eine bestimmte Sache, die ich aus Spoilergründen nicht nennen möchte, schon ziemlich vorhersehbar war. Zudem hatten die Protagonisten in einigen Situationen so viel Glück, dass es mir irgendwann kaum noch nach Zufall schien.

Im Gesamten war es auf jeden Fall ein gelungenes Buch, welches Moral, Vorurteile, Gefühle, Selbstfindung und Weltraumaction beinhaltet.

Bewertung

4,0/5❤






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